12.3. 2025
Eine Supervisandin, ich nenne sie hier Mona, die schon länger zu mir kommt, hat ihre Mutter verloren.
Das ist schon einige Monate her, aber die Träume holen sie ein, und sie graben sich aus dem Unterbewusstsein in ihr Gefühl und ihre Empfindung, dass sie sich mit dem Abschied von ihrer Mutter beschäftigen sollte. Wir sprechen über das Zulassen der unangenehmen Gefühle- Trauer, Scham, “schlechtes Gewissen”, die sich zeigen, wenn ich ihnen Platz gebe..
und über die Möglichkeit, sich vielleicht in der Natur einen Platz zu suchen, wo Mona mit allem, was sich zeigt, einfach sein kann.
Ihre Tanten haben ihr empfohlen mit der Mutter zu sprechen, aber das gelingt und liegt ihr nicht
Beim Eruieren anderer Möglichkeiten kommen wir auf das Schreiben in ein Büchlein, vielleicht auch in Briefform an die Mutter.
Das Wichtigste und Wertvollste für Mona und alle Trauerenden ist vielleicht, sich einfach zuzugestehen, dass es jetzt an der Zeit ist, der Trauer und dem Verlust einen Platz zu geben…
eben mit allem, was auftaucht und sowieso da ist.
3.3. 2025
Heute, am Rosenmontag habe ich mit einer Patchworkfamilie eine Aufstellung gemacht,
Grund für den Termin war, dass sie ursprünglich Kölner sind, jetzt aber in alle Teile der Republik verstreut sind. Aber an Karneval kommen immer alle nach Köln
Es kamen 7 Personen-
Mutter, Vater, neue Partnerin der Mutter, neue Partnerin des Vaters und drei Kinder(12,9 und 7)
die Kinder lebten bis vor einem jahr im Wechselmodell, jetzt sind Mutter mt Partnerin nach Berlin gezogen. die Kinder fahren jedes zweite Wochenende nach Berlin.
Es gibt Proteste vonseiten der Kinder.
die beiden Großen wollen ganz zum Vater und seiner neuen Partnerin ziehen, der Jüngste will vor allem Frieden und Harmonie, und betonte immer wieder, dass er das Wechselmodell viel viel besser fand.
Die Erwachsenen, besonders die biologischen Eltern, wollen das Wochenendmodell.
In der Aufstellung gab es viele Emotionen, viele Gefühlsäußerungen und am Ende ein unglaublich bewegendes Votum des Jüngsten:
Ihr denkt immer nur an euch, ihr müsst aber an uns Kinder denken.wenn ihr das nicht vergesst, dann wird alles gut.
Mutter und Vater sagten am Ende der Stunde, dass sie sehr berührt sind und nach einer Lösung mit den Kindern suchen werden…
Mutter mit ihrer neuen Partnerin überlegt sogar, nach Köln bzw Rösarath zurückzuziehen, um das Wechselmodell weiterführen zu können..
die 12 jährige fragte mich am Ende der Sitzung, ob ich zaubern könne..
als ich das verneinte, sagte sie “aber ein bisschen hast du doch schon gezaubert.. schau mal, wie wir alle hier eng und kuschelig beieinander sitzen.. das ist doch nicht normal…-;”
24.2. 2025
Mit etwas Abstand auf die Dinge und Geschehnisse des Lebens blicken zu können hat oft den Vorteil, dass wir unsere eigene Verstrickung und Beteiligung klarer und deutlicher wahrnehmen können.
Ich sehe vieles mit anderen Augen seitdem ich letzte Woche nach sechs Wochen Pause (bis auf einige Online beratungen wieder in der Praxis begonnen habe,
Ich hatte eine “heilsame Auszeit”, unter anderem ein sehr erfüllendes und bewegtes Seminar mit 8 Teilnehmenden in der kleinen Finca www.elcabrito.es auf la Gomera.
Nachdem die Mehrheit der Teilnehmerinnen gesagt hatte, sie wollen nächstes jahr wiederkommen, habe ich gleich den termin fürs nächste jahr festgemacht- 7.-14.2. 2026!
Eine Klientin von mir, die lange nicht da war, kam heute morgen mit dem Thema, dass sie in den Gesprächen mit ihrem Mann, aber auch mit ihrem Sohn immer das Gefühl hatte nicht verstanden zu werden. Ich hatte schon in den Wochen vor Weihnachten mit ihr an den Körperwahrnehmungen in diesen Situationen gearbeitet, und sie hatte bereits erkannt, dass sie die Möglichkeit hat zu wählen, wie sie sich verhalten kann.
Nun erzählte sie mir, dass sie - auch durch den Abstand zum Kontakt mit mir - gemerkt habe, dass es für sie darum geht, ihr “wahres Selbst” zu finden.. damit meinte sie, dass sie sich nicht abhängig von der Meinung und/oder Reaktion anderer macht. Und dass sie viel besser spürt, was sie in diesen Situationen, in denen sie sich nicht gesehen oder wahrgenommen fühlt, eigentlich braucht.
Sie wolle jetzt im Kontakt mit mir nur noch lernen, wie sie das besser und deutlicher kommunizieren könne..
2.1. 2025
Ein neues Jahr.
Möge es uns Frieden und Gesundheit schenken.
Heute habe ich mit einer Klientin zum Thema “Ambiguitätstoleranz” gearbeitet. Sie sprach schon in den letzten Sitzungen davon, dass sie die werden will, die sie zu sein glaubt..so nach dem Motto “werde wer du bist”..
aber was bedeutet das?? vor allem, so habe ich in einer Aufstellung mit Symbolen mit ihr herausgefunden, geht es darum für sie, den Wandel ihres Lebens und auch ihrer Identität anzunehmen.
Sie kam mit dem Anliegen, sich zu der entwickeln zu wollen, die sie schon lange zu sein glaubt.
In der direkten Konfrontation mit ihren Fragen mit ihr ging und geht es darum, die Bilder von ihrem Wunschbild zu verabschieden.. und sich für die Wandlung und ihre Fähigkeit, immer wieder eine andere zu sein, zu öffnen..
Heute sagte sie zum Abschied, das sei das schönste Neujahrsgeschenk für sie gewesen..in dem Symbol des Schmetterlings hat sie ihre jetzige Transformationfähigkeit entdeckt..alles verändert sich, nichts bleibt…
Ich verabschiede mich aus der Praxis bis zum 22.2. in eine kleine und große “heilsame Auszeit”.
Einige wenige Online Beratungen sind möglich.. alles weitere wieder live und in Farbe ab dem 25.2.
30.11. 2024
Diese Zeilen schreibe ich im Zug von Sylt nach Köln. Ich komme von einer Woche “Achtsamkeitspraxis und kreatives Schreiben” .
12 Frauen hatten sich angemeldet, gemeinsam mit der Schreibpädagogin Kirsten Alers habe ich das Seminar geleitet. Bei teilweise sehr stürmischem und auf jeden Fall fast immer sehr kaltfeuchtem Wetter haben wir die unterschiedlichen Aspekt der Achtsamkeit erkundet
Anfängergeist, Vertrauen, Geduld, Nicht- bewerten, Nicht- anhaften, Akzeptanz, Loslassen.
Es gab sehr tiefe, berührende Momente, und ich fand es beglückend, Prozesse von Besinnung und innerer Verorttung begleiten zu dürfen…einige Frauen haben zum ersten mal das Achtsame Dehnen und den Bodyscan, die Atemmeditation und die Sitzmeditation erlebt und dabei erfahren, wie hilfreich eine achtsame Bewusstwerdung des eigenen Umgangs mit Körperempfindungen, Gedanken und Gefühlen sein kann..und dann flossen diese Erfahrungen auf vielfältige Art und Weise in wunderbare Texte rin.. Texte über Vertrauen und Nicht- bewerten, das Meer, den Srrandhafer und die Wolkenbank, Texte über eigene Verluste und den Umgang mit Schmerz und Sehnsucht, das alles in literarischen Formen, die mich völlig beeindruckt haben. Hier ein kleines Beispiel:
Woher kommt der Sand?
Sand in meinem Kopf, Sand in meinen Ohren, Sand in den Augen und sogar unter den Fußnägeln, Sand in meiner Socke und Sand im Ärmel meines T-Shirts.
Ja, da ganz besonders knirscht der Sand und macht mir bewusst, dass ich schon seit 6 Tagen am Meer bin . Ich will den Sand loswerden.
Ich will ihn abschütteln.So schön und beruhigend er mir entgegenkommt, wenn ich ans Meer komme und den weiten Sandstrand sehe, so sehr stört er mich in und an und auf meinem Körper.
Ich will den Sand abgeben an die Erde- dahin, wo er hingehört.
Ich schüttele ihn aus meinen Klamotten, ich fege ihn aus meinem Zimmer, ich entleere die Schaufel, in der ich den Sand gesammelt habe und lasse ihn davonfliegen.
Ich schaue ihm hinterher und sehe, dass er sich schnell und mühelos zu seinem Ursprung zurückbewegt.
Sand ist Stein, kommt aus der Erde und will wieder dorthin zurück.
Sand abgeben bedarf keiner großen Mühe.
Es scheint so zu sein, dass die Kombination von Achtsamkeit und kreativem Schreiben eine große Synergie erzeugt,
Beglückt und dankbar fahre ich nach Köln zurück und freue mich auf die Arbeit mit meinen KlientInnen in der Praxis nächste Woche.
26.10. 2024
in den letzten Wochen habe ich einen jungen Mann begleitet.Arne (Name geändert!) kam tatsächlich über das Internet, nachdem ihn seine Freundin verlassen hat. In den ersten zwei Treffen hat er mir erzählt, dass er irgendwie anders ist. Wenn er auf einer Party ist, steht er eher am Rand und schaut sich das Geschehen an. Wenn es ihn dann in den Beinen zwickt, weil er anfangen möchte zu tanzen, bewegt er sich in seiner ganz eigenen Art zur Musik, manchmal hat er das Gefühl, er sei ständig ein Außenseiter.
Manchmal fühlt er sich völlig überfordert von den vielen Reizen, die auf ihn einprasseln. In der Schule gab es mal einen Vortrag zu “Hochsensibilität”- er glaube, sich genau in dieser Beschreibung wiederzufinden. Arne nimmt unglaublich viel wahr und ist immer ganz schnell überfordert mit diesen verschiedenen Wahrnehmungen.
Er glaube, dass seine Freundin sich von ihm getrennt habe, weil er “irgendwie anders “ sei… gleichzeitig wisse er gar nicht, wie er sich #ändern könne, um so einen Normalzustand zu erreichen, wie ihn die meisten Menschen haben.
Meine Haupt - Arbeit mit ihm bestand darin, ihm ein Gefühl dafür zu vermitteln, dass er so, wie er ist, vollkommen in Ordnung ist, dass dieses Gefühl als “Hochsensibler” nicht dazuzugehören, nicht sein muss. Durch Achtsamkeits und Wahrnehmungsübungen eröffnete sich langsam aber spürbar ein Weg für ihn. Ein Weg, der zwar nicht total kontrollierbar ist, der aber ihm das Gefühl gibt, dass er so wie er ist, sehr viele Ressourcen und Schätze und Kompetenzen hat. Er stellt fest, dass er bestimmte Dinge besser als andere kann, und das erfüllt ihn auch mit einem gewissen Selbstwert, was gerade nach der Trennung so den Bach runtergegangen war.
Zum Beispiel kann er seinen besten Freund, als dieser gerade eine schwierige Entscheidung zu fällen hat, mit dem 7. Sinn begleiten . also seine innere Stimme zur Verfügung stellen, und schon weiß der Freund, was seine nächsten Schritte sein könnten.
Nach der letzten Sitzung sagt Arne: Danke, dass du mich so wie ich bin, angenommen hast. Ich habe jetzt viel mehr Selbstvertrauen und vor allem die Zuversicht, dass ich meinen Weg gehen kann. danke für deine Intuition, dass ich mich selbst mit meiner verbinden kann. das geht, und ich bin unendlich dankbar.. herzlich dein Arne.
19.9. 2024
“Ich weiß nicht mehr weiter, …”so oft höre ich diesen Satz von jungen Menschen.. oft sind die Ängste vielschichtig, aber es gibt auch eindeutig einzuordnende Befürchtungen.
Was hilft?
auf jeden fall ist es gut sich in solchen Situationen Unterstützung und ein zuhörendes Ohr zu holen.. manchmal tun sich neue Wege auf, ohne dass wir genau sagen können, was da eigentlich geschehen ist.
2.7. 2024
das nachfolgende Gedicht begegnete mir durch den Kontakt mit einer Klientin. Es ist von Joseph Beuys und berührt mich zutiefst. Danke an C.!
Lerne Schlangen beobachten, pflanze unmögliche Gärten. Lade jemanden Gefährlichen zum Tee ein,
mache kleine Zeichen, die „Ja“ sagen und
verteile sie überall in deinem Haus.
Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit. Freue dich auf Träume.
Weine bei Kinofilmen, schaukle so hoch du kannst mit deiner Schaukel bei Mondlicht.
Pflege verschiedene Stimmungen, verweigere „verantwortlich zu sein“,
tue es aus Liebe.
Glaube an Zauberei, lache eine Menge, bade im Mondlicht.
Träume wilde phantasievolle Träume,
zeichne auf die Wände.
Lies jeden Tag.
Stell dir vor, du wärst verzaubert,
kichere mit Kindern, höre alten Leuten zu. Spiele mit allem, unterhalte das Kind in dir,
du bist unschuldig, baue eine Burg aus Decken, werde nass, umarme Bäume,
schreibe Liebesbriefe.
Joseph Beuys
19.8. 2024
Als ich aus dem urlaub zurück kam, habe ich alte Terminkalender durchstöbert, dabei gab es mir einen Stich und auch ein tiefes Gefühl von Verbundenheit, die Namen der Klientinnen darin zu sehen, die ich in den letzten Jahren begleitet habe.
Was ist aus ihnen geworden? Wie sind sie ihren Weg weitergegangen? von zweien weiß ich, dass ihr Leben auf Messers Schneide steht, die eine hat Knochenkrebs, die andere eine fortschreitende Muskelabbau- Krankheit, mit beiden bin ich in unregelmäßigen Abständen in Kontakt.
Aber was ist aus all denen geworden, die ich nicht mehr gesehen habe?
Der Gedanke der Vergänglichkeit erfüllt mich in diesem Jahr immer wieder mit Respekt und auch einer tiefen Angst. Obwohl ich nun schon soviele Jahre Achtsamkeit praktiziere, bleibt diese Realität nicht vor mir verborgen. Ich kann das Älterwerden, den eigenen Verfall nicht aufhalten. ich kann mich nur in angemessener und ehrlicher Weise damit selbst auseinandersetzen.. und diese Auseinandersetzung dann in meine KlientInenn- Kontakte mit einfließen lassen.
Ende Oktober werde ich eine Woche in einer Gruppe schweigen und meditieren.
Vielleicht gibt es dort noch neue Erkenntnisse, auf jeden Fall aber den inneren Raum und die zeit, mich mit all den unterschiedlichen Gedanken, Gefühlen und Körperempfindungen dazu noch tiefer und ehrlicher auseinanderzusetzen.
12.6. 2024
Eine ganze Weile ist vergangen seit meinem letzten Eintrag auf dieser Seite- ich war sehr sehr beschäftigt, hatte viele Neuanfragen, viele Paarberatungen, Achtsamkeitscoachings und ich habe teilwiese an einem tag zwei oder drei Walks and talks gemacht. Heute auch !
Immer wieder beglückt mich diese Arbeit des achtsamen gehens und sich mit den KlientInnen an schwierige, herausfordernde Themen wagen.
Heute ging es mit einer 51 jährigen Frau um ihre Wünsche und Sehnsüchte .. um die Hoffnung auf ein gutes Leben und um das Abnabeln von ihrer Tochter. Sie hat einen guten und sehr engen Kontakt zu ihrer Tochter (21),die vor ein paar Wochen ausgezogen ist..und obwohl die Mutter den Schritt des Abnabeln sehr begrüßt, schlummert in ihr ein altes Thema. Dies hat seine Wurzeln in ihrer Herkunftsfamilie und in der Botschaft ihrer Mutter, die ihr schon seitdem sie mit 29 Mutter geworden ist, versucht hat einzureden, sie könne keine gute Mutter sein.
So sind wir durch den Stadtwald gegangen- langsam und achtsam, haben Symbole zu diesem Glaubenssatz gesammelt, den sie nun seit 21 Jahren in unterschiedlichen Facetten mit sich herumgetragen hat. Vor allem habe ich sie beim Gehen, Stehen, Innehalten etc. ausprobieren lassen, wie sie selbst spielerischer und variabler mit diesem Satz ”ich bin keine gute Mutter” umgehen kann. Es waren erstaunliche Momente des “Sich neu Erfindens “ dabei.
Am Schluss standen wir auf einer großen Wiese im Stadtwald und als ich sie bat, eine Haltung zu ihrem augenblicklichen Gefühl bezüglich des Glaubenssatzes einzunehmen , begann sie frei zu tanzen… und dann dazu leise zu singen “I AM FREE”
danke L. für diese berührende Stunde, die wir miteinander teilen durften,
24.4. 2024
Gestern erhielt ich eine email von einer Klientin, die im Februar/März ca 6-7mal bei mir war.Sie schrieb, dass sie einen neuen Zugang zu dem gefunden habe, was sie im Leben trägt- das sei das Vertrauen, eine Bestimmung und Aufgabe im Leben zu haben, dieser sei sie jetzt durch die Beratungen bei mir nährgekommen.
Es ging bei ihr um die Frage, wie sie nach überstandener Trennung von ihrer Partnerin und überwundener Krankheit weiterleben will.
Ich arbeitet mit ihr mit Achtsamkeit- und Wahrnehmungsübungen und mit dem Modell des Hexaflex aus der ACT.
Dabei ging es besonders um Werte- was ist mir wirklich wichtig?
unter anderem begleitete ich sie auch auf einer geführten Reise, wo sie sich auch mit ihrer Endlichkeit und dem Tod konfrontierte.
In der Sitzung war ihre Resonanz zu dieser Reise sehr intensiv, sie konnte zunächst nicht wirklich sagen, wie das für sie war.. aber in einer späteren Sitzung erzählte sie mir, dass sie im Erleben der eigenen Endlichkeit wieder ein Ja zu ihrem leben gefunden habe. und dann erst aus vollem herzen Ja zu der Berufung gefunden habe.
Sie wolle in eine Lebensgemeinschaft ziehen, um ihrem Wert von “Gemeinschaft leben” zu entsprechen.
Sie wolle sich mit ihrer Schwester versöhnen, mit der sie jahrelang keinen Kontakt hatte, um den Wert Familie zu stärken.
Sie wolle sich einen neuen Job suchen, raus aus der Sachbearbeitung, rein in die Arbeit mit Menschen.
In ihrer email fragte sie mich, ob ich ihr einen Tip geben können ie sie diese Wünsche in die Tat umsetzen könne.
was denken Sie, was denkt ihr habe ich ihr geantwortet??
16.4. 2024
Heute hatte ich eine Supervisionssitzung mit einem Mann, der nur alle paar Monate zu mir kommt. Wie bei vielen Menschen geht es auch bei ihm um Veränderungsprozesse, um das Entdecken eigener Muster und um die Möglichkeiten, diese zu verändern und “aufzubrechen”.
Auf meine Frage, was sich seit dem letzten Termin geändert habe, packte er zwei grüne Boxen aus.
Er wolle heute mit mir feiern.
Natürlich war ich sehr neugierig, was sich in den Boxen verbirgt..Er schmunzelte, ließ diese noch eine ganze Weile unausgepackt .. irgendwann nach einer kleinen Einleitung erzählte er mir von dem Muster der Anhedonie, das ihm in seinen Eltern besonders seinem Vater sehr stark entgegen gekommen sei..dann nochmal 10 Minuten später öffnete er die Boxen und mir strömte ein lieblicher Kuchenduft entgegen.
Es waren zwei wunderbare Stücke Kuchen, groß und appetitlich lagen sie da in den Boxen und ließen mir das Wasser im Munde zusammenziehen, eins war mit Apfel und karamellisierten Walnüssen, eins mit Karamellcreme und Pecan Nüssen.Ich schlug vor, die Stücke zu teilen, um von jedem etwas zu probieren..
Wir haben wirklich zusammen Kuchen gegessen, gefeiert und die Leichtigkeit, den Genuss und die Freude sehr gern einfach so mitgenommen,
es lebe der Hedonismus!!
18.3. 2024
Eine Profisängerin und Künstlerin kommt seit einigen Wochen einmal pro Woche zu mir. Es geht ihr darum, Spannungen abzubauen, fokussierter und entspannter die täglichen Herausforderungen zu bewältigen.
Im Lauf unserer gemeinsamen Arbeit haben wir ihre verschiedenen Anteile, die Antreibern, die innere Kritikerin, aber auch die Liebevolle und die langsame miteinander sprechen lassen.
Als sie am letzten Donnerstag kam war von Anfang an eine andere Stimmung als sonst im Raum.
ich fange oft mit einer Achtsamkeit- Wahrnehmungsübung mit ihr an.. während sie ganz ruhig auf dem Sofa sitzt, kullern die Tränen über ihr Gesicht,
Als ich sie nach der Übung frage, wie es für sie war, sagt sie , dass sie schon lange nicht mehr so weich und entspannt gewesen sei.
Was ist denn passiert? frage ich.
Sie lächelt und sagt, sie habe sich letzte Woche für eine Abstinenz von Instagram, Twitter und Facebook entschieden.
( Wir hatten in der vorletzten Sitzung darüber gesprochen, sie sagte aber sie könne sich im Moment nicht vorstellen, diese Tätigkeiten als Teil ihrer Öffentklichkeitsarbeit zu verlassen..)
Ich bin beeindruckt, wie sich diese Entscheidung offensichtlich auf Körper, Geist und Seele auswirkt… und sehr gespannt auf den weiteren Prozess.
27.2. 2024
Es gibt Begegnungen, die eine/n noch lange beschäftigen.
vor ein paar Wochen saßen in meiner Praxis zwei Frauen, die vor vielen jahren gemeinsam eine Familie gegründet haben, die sich über den ganz normalen Alltag und die vielen täglichen Routinen und das Funktionierenmüssen auseinandergelebt haben.
Jetzt hat sich die eine neu verliebt,
beide sind gekommen mit dem ehrlichen und aufrichtigen Anliegen, ihre Partnerschaft auf der Elternebene weiterbegleiten zu lassen.
Ich habe viel Respekt für diesen Weg, und ich glaube, dass ich die beiden beim Wahrnehmen der verschiedenen Ebenen-
die Funktionsebene- die Körperebene- die Gefühls und Herzebene - gut unterstützen kann.
Beim Gehen entsteht der Weg!
12.2. 2024
Immer wieder erreichen mich emails und Anfragen, ob ich Familienaufstellungen mache, ob ich mit Kindern und Eltern gemeinsam das Familiensystem aufstelle.
Ich frage dann meist nach- welche Sehnsucht und welcher Wunsch stehen dahinter?Worum geht es eigentlich?
Manchmal sind Aufstellungen sehr kraftvoll und hilfreich, wenn sie aus dem Moment heraus entstehen..sie können auch vorbereitet und geplant werden, wenn sie mit einem dezidierten Auftrag verbunden sind,
So hatte ich vor ein paar tagen eine patchworkfamilie bei mir in der Praxis.
Nur beim Aufstellen der einzelnen Positionen , besonders der Kinder zu den Eltern und Patchworkeltern wurde schon deutlich, dass es nicht die eine Wahrheit, sondern verschiedene wahrgenommene Wirklichkeiten gibt.
Diese wahrzunehmen und anzuerkennen ist oft ein wichtiger Schritt auf dem Weg des Verstehens und der tieferen Verbundenheit untereinander.
31.12. 2023
die Zeit zwischen den Jahren ist eine ganz besondere.. wie verbringen Sie diese Tage?
Es ist so wichtig sich zu fokussieren…
drei Fragen für den letzten Tag im jahr:
1.was war ein Hoffnungszeichen?
2.was ist meine größte Herausforderung?
3.was will ich verändern??
7.12. 2023
Immer wieder begleite ich non binäre Paare. Es berührt mich in der Diversität verstehen zu lernen, was der Kern ist, worum es eigentlich geht..
die Verletzlichkeiten und empfindsamen Punkte ganz genau wahrzunehmen, nicht über ungesagtes hinwegzugehen,Transparenz auch über Unwissen oder Verunsicherung herzustellen, vor allem, aber gut im Kontakt mit meinen jeweiligen Gegenübern zu sein.
23.11. 2023
“wohin kann ich nur gehen, mit meiner Angst, mit meiner Schwere, mit meinen vielen Sorgen und dieser inneren Unruhe?”
fragte mich gestern eine knapp 30 jährige junge Frau, die zum ersten mal zu mir kam. Ich versuchte immer wieder herauszufinden, was sie gern aus unserer Sitzung mitnehmen wolle..aber im lauf der Sitzung erlebte ich, dass es für sie nur darum ging, in den unterschiedlichen Gefühlen gesehen, wahrgenommen und gehalten zu werden.
als wir uns verabschieden sagt sie: Danke für dieses Halten. ..ich brauch so einen Halteraum.
den biete ich gern an!
und darüber hinaus auch die Möglichkeit, aus dem sicheren Halteraum heraus nach neuen Ankern und Haltepunkten Ausschau zu halten und sich aus dem Gefühl sich selbst halten zu können, auf den Weg zu machen,,
beim gehen entsteht der Weg!
1.11. 2023
der November mit seinen kurzen Tagen und der Dunkelheit löst sofort immer mehr Anfragen in meiner Praxis aus. So muss ich auf das Prinzip der Warteliste zurückgreifen.
Manchmal gibt es aber auch noch spontane Lücken.
Eine Familie, die ich im Laufe diesen Jahres ein paarmal begleitet habe, rief mich gestern an, dass sie den nächsten Termin nicht mehr brauchen. Sie hätten aus der letzten Sitzung soviel mitgenommen und kämen im Moment sehr gut miteinander klar.
Irgendwann im nächsten jahr wollen sie nochmal wiederkommen, auch um sich von mir zu verabschieden.
Das entspricht meinem Systemikerinnen -herz. wenn sich die Selbstwirksamkeit und die Autopoiese so zeigt, dass ich eigentlich überflüssig werde.
So hatte ich auch ein Paar, das vor wenigen Jahren einen längeren Prozess bei mir erfolgreich abgeschlossen hatte.
Vor ein paar Wochen bekam ich eine Anfrage, weil es aktuell wieder krisele….als ich ihnen erst sechs Wochen später einen Termin anbieten konnte, nahmen sie den und sagten dann zwei Wochen vorher wieder ab. Sie hätten sich mit dem Handwerkszeug, das sie bei mir gelernt haben, selbst aus dem Sumpf gezogen.
22.9. 2023
ich komme soeben aus Freiburg von einem Seminar beim wispotandem Institut, zu systemischer Diagnostik. Zwei Tage lang war ich als Lehrtherapeutin in einer Aufbauweiterbildung zu “achtsamkeitsbasierter Systemischer Therapie”. Es gab viele spannende Fragen : Wie können wir uns als systemische Therapeut*innen in dem Dilemma bewegen:
schon durch die Verwendung bestimmter Begriffe wie „Störung“, „Krankheit“ oder „Diagnose“ geraten Systemische TherapeutInnen in ein Dilemma.
Denn: Linear- kausale Ursachenbeschreibungen nach dem Muster „Aus A folgt B folgt C“ entsprechen nicht der erkenntnistheoretischen Basis Systemischer Therapie.
Es war so spannend, die verschiedenen Zugänge mit den Teilnehmenden zu erproben und immer wieder Achtsamkeit zu praktizieren, das e3infache Ein und Aus im jeweiligen gegenwärtigen Moment…
Halte kurz inne
Dreh dich nicht um
Und schau auch nicht voraus
Zähle die Sekunden
Nicht die Stunden
Atme ein und aus …
in kleinen Übungen zwischendrin
in den systemischen Interventionen
in den Reflektionen.
Danke an die Teilnehmer*innen des Kurses i
13.7. 2023
seit ein paar Monaten arbeite ich mit einer Klientin online. Sie hat sich auf einer fernen Insel selbständig gemacht.
in der Beratung geht es um die alten Herkunfsthemen, die in ihrer aktuellen Partnerschaft auftauchen. ich bin häufig sehr gerührt und auch überrascht von der Offenheit und Intensität, die über diesen digitalen Kontakt entsteht. schon häufig habe ich sie in kleinen Meditationen zu verletzten Teilen ihrer selbst geführt, manchmal ist es auch nur ein spüren bestimmter Gefühle und Empfindungen im Körper, die sich dann natürlich auch auf den Geist auswirken.
jedesmal passiert etwas auch in mir, und ich merke, dass ich die Arbeit in Präsenz zwar nach wie vor der Online Arbeit vorziehe, dass es aber viele Momente der Überraschung und der Innigkeit gibt. Mein Anfängergeist bekommt soviel positive Verstärkung.
So fühle ich mich heute, nachdem ich gerade gestern mit ihr eine Stunde hatte, noch sehr beschenkt.
21.6. 2023
ein Paar kommt seit drei Monaten. sie haben unterschiedliche Erwartungen aneinander, aber auch an die Paarberatung.
Die eine Frau sagt in der letzten Sitzung etwas entscheidendes: Wir kommen nur weiter, wenn wir uns in unserer Unterschiedlichkeit so lassen.
die andere Frau stimmt zunächst nicht zu..
ich spüre, dass wir hier am Kern sind.
die unterschiedlichen Erwartungshaltungen haben mit ihren Herkunftsfamilien und Werten und Regeln aus der Kindheit zu tun,.
ich lasse sie eine Skulptur der Erwartungen bauen. .. aus Bauklötzen..der Turm wird immer größer und bricht schlussendlich zusammen..das ist ein Schlüselmoment für beide.
sie schreiben mir zwei tage nach der Sitzung eine email, dass endlich etwas in gang gekommen ist, dass es sich wieder freier und liebevoller im Miteinander anfühlt. ich freue mich schon auf die nächste Sitzung.
31.5. 2023
ein Klient kommt zum dritten mal. .. er nennt es selbst coaching!
Er will seine work life Balance “überprüfen”.. wir reden über seinen Job, über das was ihn. hält, das was ihm angst macht und das, wo es ihn hinzieht.
ich leite ihn an, eine Skulptur im raum zu bauen,…
ein Ort für work
ein Ort für life
ein Ort für Balance..
nein , sagt er, Balance muss Liebe heißen, der dritte Ort muss Liebe heißen.
er spürt, dass er da am Kern seiner Frage ist..
work life LIEBE. er möchte, dass die Liebe einen größeren raum in seinem leben einnimmt,
dass dieser Ort der größte in seiner Skulptur wird.
wir lachen viel und er verliert auch ein paar Tränen.. in seinem dritten gebauten Ort gibt es ein großes herz , das er selbst hineinlegt.
es ist ja alles schon da, sagt er .. ich sehe es nur manchmal nicht, wenn ich so fixiert auf das Funktionieren, auf work und life bin!
15.5. 2023
Soeben bin ich von einem Seminar im schönen Odenwald zurückgekommen. Ich habe 5 Tage lang ein Seminar zum Thema ”Heilsame Unterbrechung” angeleitet.
Überwiegend ging es um “Achtsamkeit und Selbstmitgefühl”. Obwohl sich die Sonne erst an den letzten zwei Tagen ab und zu recht vorsichtig zeigte, war es ein sehr wärmendes und helles Gefühl, in diesem schönen Seminarraum “Sonnenblume” in Grasellenbach. wir haben auf eigene Erfahrungen des Leidens geschaut und vor allem auf unseren eigenen Umgang mit unangenehmen und schwierigen Erlebnissen.
wir haben viel meditiert, Yoga und Bodyscan täglich praktiziert, der Raum wurde immer heller, und ich war sehr dankbar für soviel Geschenke, die ich im lauf der Woche einsammeln durfte, vor allem das Gefühl getragen zu sein und diese Erfahrung an andere weitergeben zu können.
17.4. 2023
in der letzten Woche kam jeden Tag ein neues Paar zu mir.
Interessant war, dass keins der Paare in einer totalen Krise steckte, sondern alle mehr oder weniger “kleine Problemchen” mit sich herumschleppten, die aber trotzdem durchaus der Zuwendung und Aufmerksamkeit bedürfen.
Wie oft ist es so, dass wir über die vermeintlich kleinen Problemchen hinweggehen und irgendwann merken, dass wir schon vor einer ganzen Zeit eine Unzufriedenheit spürten, merkten, dass etwas nicht rund läuft.
Ich kann allen Paaren nur empfehlen, sich um sich zu kümmern, wenn es noch nicht zu spät ist und es tatsächlich möglich ist, bestimmte Kommunikation- und Verhaltensmuster zu reflektieren und kleine Weichenstellungen vorzunehmen…die Aussichten sind sehr gut!
4.4. 2023
meine Praxis ist wieder geöffnet. direkt nach Ostern arbeite ich wieder..
wie kann es jetzt weitergehen?
nach drei Monaten des puren Seins und Unterwegsseins, unterschiedlichen Erlebnissen von Einsamkeit, intensiven Naturerlebnissen, Begegnungen, vielen vielen Sinneseindrücken und ganz viel MEEEER..
ich bin offen für das was kommt und geht..
freue mich auf alte Gesichter und neue Begegnungen und auf das, was sich in dem Miteinander in unserem Sein ereignet..
melden Sie sich gern per email bei mir.!
1.3. 2023
Vom 10.-14.5. 2023 wird ein Seminar in dem wunderbaren Tagungshaus Grasellenbach (Odenwald) stattfinden.
es heißt „Heilsame Unterbrechung“ und wird ein Seminar für die Sinne, auf den verschiedenen Ebenen.
Achtsamkeit und Selbstmitgefühl stehen im Mittelpunkt des Seminars..es ist für alle Menschen, die sich eine Auszeit gönnen wollen, geeignet.
Das Seminar ist über das IFW (Familientherapieinstitut Weinheim) ausgeschrieben.
Sie können sich aber auch direkt über meine Homepage anmelden. Ich würde mich sehr freuen!!
1.1. 2023 Ein neues Jahr hat begonnen. Ich wünsche allen Offenheit und Präsenz für den gegenwärtigen Moment- immer wieder.
Meine Praxis bleibt bis zum 31.3.2023 geschlossen- ab 1.4. bin ich wieder für Sie und Euch da!
Zähl nicht die Stunden: Sie zählen sich selber zum Jahr zur winzigen Ewigkeit deines Aufenthaltes hier
dieser rollende Hauch.
Notierungen. Einfälle. Aber so ist ja ihr Ort:
Drei Mahlzeiten das Bett dann und wann eine Stimme
Briefe die mich zum Himmel beben
dort wirbeln leuchtende Welten
Ein Abglanz fällt auch auf mich.
Rose Ausländer
22.12. 2022
Von Herzen wünsche ich allen eine erfüllte und besinnliche Weihnachtszeit.
Meine Praxis ist zwischen den Jahren noch geöffnet,
vom 1.1. bis 31.3. 2023 mache ich ein Sabbatical… von langer Hand geplant und erwartet.
ich werde in Asien sein und freue mich sehr auf diese Auszeit… auf Meditation und im Schweigen, auf ein Innehalten, eine Innenschau, eine heilsame Unterbrechung und natürlich auf Sonne und Meer !
Ab Anfang April gibt es wieder die Möglichkeit, Termine zu machen!!
16.12. 2022
Heute kommen 10 Frauen in meine Praxis zum Achtsamkeitstraining am Freitag nachmittag. Es hatten sich 20 angemeldet, aber die Praxis ist von ihren Kapazitäten her begrenzt,
Es ist immer wieder ein Geschenk, dass Menschen zu mir kommen, um sich selbst auf dem Weg des Innehalten und des Selbstmitgefühls begleiten zu lassen.. moment for moment,
bei allen Herausforderungen und Schwierigkeiten um so wichtiger..
Die Stille bedeutet mehr
Als tausend Leben,
und diese Freiheit ist mehr wert
als alle Reiche der Welt.
Die Wahrheit in sich selbst erblicken,
für einen Augenblick,
gilt mehr als alle Himmel,
mehr als alle Welten,
mehr als alles, was es gibt.
RUMI
1.12. 2022
Eine Studentin, die zusammen mit ihrer Freundin und dann allein zum Coaching kam, schickt mir heute morgen ein kleines Zitat aus ihrem Adventskalender:
“Man kann übrigens in jeder Scheißpfütze den Himmel sehen”.
Ich wünsche uns allen eine Adventszeit, in der mich ein Zitat von Dag Hammarskjold begleitet, vielleicht auch was für Sie?
Jeder Tag der erste- jeder Tag ein Leben. Jeden Morgen soll die Schale unseres Lebens hingehalten werden, um aufzunehmen, zu tragen, und zurückzugeben, leer hinhalten, denn was vorher war soll sich nur spiegeln in ihrer Klarheit, ihrer Form, ihrer Weite.
30.10. 2022
Gestern kam ein großes Buchpaket an. das Buch “Systemische Supervision” in Lehre und Praxis, das ich gemeinsam mit Peter Ebel und Heiko Kleve im Carl Auer Verlag herausgegeben habe, ist ganz frisch erschienen.
Es erfüllt mich mit Freude und Stolz. Wir haben lange daran gearbeitet und gemeinsam mit den Autor*innne haben wir ein schönes , praxisnahes und zugleich theorie-gefülltes Buch erschaffen.Ich würde es gern der Welt mitteilen.
3.10.2022
es ist Herbst geworden- die Blätter fallen von den Bäumen, In diesem Jahr eine besondere Stimmung, .. viele meiner KlientInnen sind besorgt um die Zukunft des Planeten, um ihre und die ihrer Lieben. Die Vergänglichkeit, die uns die Natur immer wieder vorlebt, zeigt uns, wie wir uns dem Abschiedlichen so widmen können, dass es ein Teil unseres Lebens wird, ohne uns davon runterziehen zu lassen.
ein Klient sagte es letzte Woche sehr treffend:
”alles geht und alles kommt wieder, nur in anderen Formen.”
Manchmal wollen wir das nicht wahrhaben.
aber es tut gut, sich immer wieder zu vergewissern, dass nichts bleibt , wie es war.
23.9. 2022
ES GIBT NOCH FREIE PLÄTZE FÜR DAS PAARSEMINAR AM 22. UND 23. 10. 2022.
SAGEN SIE DAS GERN WEITER ODER MELDEN SICH SELBT AN. ES LOHNT SICH, WENN SIE ALS PAAR WIEDER IN EINE VERSÖHNENDE GRUNDHALTUNG UND -STIMMUNG KOMMEN WOLLEN.
ANMELDUND ÜBER MEINE HOMEPAGE!
23.8. 2022
eine Frau aus der Ukraine hat während meines Urlaubs auf meinem Anrufbeantworter die Nachricht hinterlassen, sie brauche dringend seelsorgliche Unterstützung. Eine Freundin von ihr habe sie an mich empfohlen. Ich rufe sie zurück und sie erzählt mir, dass sie verschiedene Therapeutinnen und Seelsorgerinnen angeschrieben habe, sie sei jetzt in der Evangelischen Beratungsstelle untergekommen. Ihr Hauptthema sei die Sorge um ihre Lieben, die sie in der Heimat zurückgelassen hat- sie brauche Trost und Sinn..
wie gut kann ich sie verstehen,
wir haben uns auf englisch unterhalten, sie hatte in Odessa einen Job an der Uni und fragt mich, ob ich Beziehungen zur Kölner Uni für sie herstellen könne..mal sehen, was sich machen lässt!
28.6. 2022
gestern habe ich ein Paar verabschiedet, die über ein Jahr lang ihre Beziehung bei mir reflektiert und auf neue Füße gestellt haben. Es gab viele Tränen, aber wir haben auch viel miteinander gelacht..zum Abschied machte ich mit beiden ein Ritual, das wir gemeinsam vorbereitet und geplant haben.
der Mittelteil des Rituals fand auf einer Wiese im Stadtwald statt.
Beide haben sich vor mir noch einmal das Jawort gegeben,
Es war nicht so geplant. es ist einfach so entstanden.
Eigentlich wollten die beiden auf der Wiese einen Tanz einüben…aber dann ist beim Tanzen eine Eigendynamik entstanden.
Sie fragte ihn: Sollen wir es noch einmal wagen? er fragte Sie: Willst du mit mir alt werden ?
wir sind doch schon alt, sagte sie.-(Beide sind Mitte 50..)
Ja, aber noch älter.. ganz ganz alt,.. und uns in schweren und guten Zeiten begleiten und unterstützen und lieben..
JA ICH WILL, sagte sie.. und dann fingen sie beide an zu lachen und weinen gleichzeitig,
wir hatten alle drei Tränen in den Augen und ein lachendes Herz.
11.6. 2022
ich komme gerade aus der Schweiz zurück, habe vorgestern auf einer psychosomatischen Tagung in Rheinfelden zum Thema “Krank nach schwerer Belastung und Traumatisierung” einen Vortrag gehalten- zur systemschen Perspektive, zur systemischen Haltung, zum Expertinnentum der Klient*innen und zum Nicht- wissen.
nach meinem Vortrag vor ca 260 Menschen kommen viele auf mich zu, bedanken sich und stellen viele Fragen.
Ein Psychiater aus der Schweiz sagt, er sei eigentlich auch systemischer Therapeut, wenn er sich die Grundannahmen und Haltungen deutlich mache..
das “nicht diagnostizieren”, das hypothetische und vorurteilsfreie Begegnen und in Kontakt mit den Klient*inenn sei doch die Voraussetzung für einen heilsamen Weg..
eine Frau schenkt mir eine kleine Blume, die sie wohl gerade auf der Wiese vor dem Tagungssaal gepflückt hat.. die ist für das Aufblühen neuer Chancen und immer wieder neuer Möglichkeiten,
“Wissen Sie, ich bin selbst Psychiaterin , und meine Tochter ist seit Jahren mit einer Depression diagnostiziert, ich sehe heute das erste mal wieder einen Hoffnungsschimmer…der Gedanke, dass die Antworten vielleicht noch nicht da sind, aber ihre eigenen Fragen sie auf ihrem Weg immer wieder zu sich selbst und ihrer Heilung führen können, das hat mich heute aufblühen lassen….”
Danke!!
18.5. 2022
“Ich möchte doch einfach nur glücklich sein” sagt die junge Frau, die gestern zum dritten mal in meine Praxis kam. Sie sagt, sie schaffe es seit der Pandemie nicht mehr sich auf etwas zu freuen und erst recht nicht im Augenblick zu leben, dankbar zu sein oder das, was gerade ist, wertzuschätzen. Auf meine Frage, was sie körperlich spüre, erzählt sie von einem Dauerschmerz im Nacken und von latenten Kopfschmerzen.
In einer “Symptomaufstellung” zeigt sich, dass ihre Schmerzen Zeichen von ungelegten und unausgedrückten Gefühlen sind. Als ich sie bitte, im Raum einen Platz für die Körperwahrnehmungen zu finden, legt sie das Symbol, das sie sich für ihre Schmerzen ausgesucht hat, mitten in den Raum.
Als wir gemeinsam um das Symbol herumgehen, ist meine Klientin tief berührt von der Macht und Präsenz, die sie in diesem Moment in ihrem Körper spürt.
“Ich wusste nicht, dass das so stark ist”.
Als ich sie ein bisschen tiefer in das Gefühl hineingehen lasse, sagt sie, dass sie den Tod ihrer Freundin, die vor zwei Jahren an Leukämie gestorben ist, nie verarbeitet habe. Sie beginnt aus der Tiefe ihres Herzens zu weinen. Ich spüre die Intensität und halte einfach den Raum im “mit- ihr sein”..
als sie meine Praxis verlässt lächelt sie mich an. “ich weiß jetzt, was mich gehindert hat, einfach nur das anzunehmen was gerade ist..ein tiefer Schmerz aus meiner Vergangenheit, den ich bis heute weggeschoben habe, weil ich ihn nicht wahrhaben wollte…”
5.4. 2022
Heute morgen hatte ich eine sehr berührende Beratung mit einer älteren Frau. Sie kommt immer mal wieder, um sich “einzunorden”, um ihren Navi neu einzustellen, wie sie sagt. Heute ging es um die Liebe zu allem leben(digem).wir haben eine Parallele aufgemacht zwischen der biblischen Aussage “Danket in allem”(PAULUS) und der Lebenshaltung, die sie selbst jeden Tag aufs neue versucht in die Welt zu bringen. Sie erzählte mir von einem kleinen Dankbarkeitsritual, das sie , nachdem wir in der letzten Sitzung darüber gesprochen hatten, entwickelt hat.
MORGENS nehme ich mir 5 Minuten und verbinde mich mit meinem Dank an die Erde, an meine Mitmenschen, an die Welt.. am Schluss verbringe ich ein paar Minuten in Stille und verbinde mich mit dem Göttlichen.
29.3. 2022
In unruhigen und herausfordernden Zeiten braucht es umso mehr Ruhe und Zentrierung, Ende Mai (24.5.-2.6.) fahre ich mit meinem Kollegen Vincenzo Urso wieder nach Sizilien, um dort Achtsamkeit und Selbstmitgefühl zu praktizieren. Es gibt noch drei freie Plätze…eine schöne Perspektive, um sich selbst etwas Gutes zu tun und sich in schöner Landschaft mit gutem Essen und einer wohltuenden Gemeinschaft zu verwöhnen. Anmeldungen über meine Homepage!
6.2. 2022
Zwei Familienberatungen /Mediationen in unterschiedlichen Familiensettings führte ich im Januar durch.. beide online, beide ausgelöst durch diverse Auseinandersetzungen um das Thema “Impfen”.. in beiden Familien stellt sich die Frage, worum es hinter der Frage um das Impfen- ja oder nein-geht?
Oft erlebe ich in Mediationen, dass das Thema hinter dem Thema liegt.
So kam vorgestern ein Mann, griechischer Herkunft, der sich in Sachen “midlife-crisis” beraten lassen wollte. Wir hatten vorher ein längeres Telefonat geführt, in dem er mir berichtete, dass er das Gefühl habe, in einer fetten Lebenskrise zu sein, er sehe einfach keinen Sinn mehr in seinem Leben. In dem Gespräch stellte sich heraus, dass er seit der Trennung von seiner Frau nach und nach die Orientierung verloren hat. Der eigentliche Punkt seiner “Midlife crisis” sei, so beklagte er, dass er keine Vision , keine Idee für seine Zukunft habe.
Als ich mit ihm an seiner Lebensgeschichte arbeitete , als wir begannen, die einzelnen Stränge freizulegen, stellte sich heraus, dass dieser Mann keine Erfahrung mit Abschiedsprozessen hat.. in seiner Lebenslinie gibt es unsäglich viele verschiedenen Abschiede und Trennungen, aber er behauptet von sich selbst, er könne nicht loslassen.
Als ich ihn frage, wie er es geschafft habe, sich von seiner Frau zu lösen, schaut er mich, etwas fragend und verwundert an: “Loslassen? Wie kommen Sie denn darauf? Ich liebe meine Frau noch genauso wie früher. warum sollte ich sie loslassen? ja, wir sind getrennt, aber für meine Zuneigung zu ihr spielt das doch keine Rolle!”
ich vermute, dass hier der Schlüssel für seine “Midlife crisis” liegt.. wenn wir uns nicht von alten Bindungen, Verbindlichkeiten, Verpflichtungen trennen, wenn es an der Zeit ist, fehlt uns die Offenheit und der Zugang zu neuen Räumen und neuen Wegen.
Herr G. wird wiederkommen, Er will auf zu neuen Ufern, so sagt er, und ich freue mich ihn in dieser besonderen Zeit auf dem Weg ins neue zu begleiten und zu unterstützen. Live und in Farbe!
27.12.2021
“Was ich in diesem Jahr unbedingt noch erledigen will…” so eine 50 jährigeFrau, die mich heute morgen per email für ein spontanes Gespräch zwischen den jahren anfragte..
noch einmal zurückschauen
noch einmal innehalten
schauen, was ich gelernt habe
wünsche und Visionen fühlen und teilen
altes Ungeliebtes loslassen und verabschieden
9.12.2021 walk and talk: die corona-entdeckung
Ja, Sie können sich auch jetzt für ein walk und talk treffen mit mir anmelden.
nächste woche gibt es noch wenige freie Zeitfenster. viele rufen mich an ode2r schreiben eine email um zu fragen, ob ich aufgrund der corona zahlen überhaupt berate.
die antwort ist Ja. in meiner praxis mit 2G, bei walk und talk auch 3g.
und es gibt immer wieder tolle, überraschende Einsichten, die beim gehen auftauchen.
2.12.2021
Gestern nachmittag: Eine Familie kommt zu mir: Mama, Papa und drei Kinder. Sie streiten den ganzen Tag und wissen sich nicht mehr zu helfen.Die Mutter hat vorgeschlagen, eine Familientherapie zu machen, jede/r sagt am anfang: warum bin ich hier?
Es fließen viele Tränen, zuerst bei der Mutter, dann bei der ältesten Tochter (13). Als der Vater sagt, dass er so nicht mehr weiterleben will, sagt der kleinste Sohn (7):
Papa, so etwas darfst du niemals sagen!
Sie einigen sich auf fünf neue Regeln für ihr Zusammenleben.
1. jede/r spricht von seinem herzen, und das wird dann auch nicht infragegestellt
2.einmal in der woche gibt es eine gemeinsame Unternehmung- reihum dürfen Wünsche geäußert werden
3. wenn es Streit gibt, versuchen sie direkt in Ichbotschaften zu sprechen, beziehen sich dabei auf aktuelle dinge (also nicht: weil du nie die Spülmaschine ausräumst, habe ich jetzt auch keinen bock mehr.. sondern: heute habe ich mich echt geärgert, dass die Spülmaschine nicht ausgeräumt war.
4. einmal in der woche gibt es eine familienkonferenz,in der alles besprochen werden kann
5. das schauen über den eigenen Tellerrand ist wichtig und wertvoll und wird immer wieder mit berücksichtigt.
8.11.2021
der moment
ist der moment
ist der moment
ist hier
ist jetzt
ist einzigartig
7.10.2021
In ein paar Tagen geht die Reise nach Sizilien/Lipari los. Mit 15 Menschen werden mein sizilianischer Kollege Enzo Urso und ich zehn Tage lang die liparischen Inseln erkunden und uns in Achtsamkeit üben. Es wird eine besondere Reise werden, im Corona Zeitalter hat sich vieles verschoben, Prioritäten werden deutlicher und klarer. Die Achtsamkeit und das Sein im jeweiligen Moment sind das Wichtigste, das wir tun können, um uns den Aufgaben unseres persönlichen Lebens und unserer Entwicklung aber auch den Herausforderungen der Welt zu stellen..es wird leicht sein und hoffentlich getragen vom Anfängergeist und Vertrauen.
9.7.2021
Nach Corona ist mit Corona.
Viele Menschen leider unter den Folgen der Pandemie,
die Anfragen nach Begleitung und Coaching sind größer denn je.
Nicht nur in Familien hängt der Segen schief, auch in Teams sozialer Einrichtungen ist die Erschütterung,
die der Virus in Organisationen und Teams ausgelöst hat, merklich spürbar.
In einem Team einer ambulanten Pflegeeinrichtung kracht und knirscht es gewaltig, die Kommunikation ist extrem eingeschränkt,
und ich musste in den letzten beiden Präsenzsitzungen sehr viel Reflektionsschleifen einbauen.
Reflexion- bedeutet Innehalten,
bedeutet den Moment zwischen Reiz und Reaktion wahrzunehmen
bedeutet den nächsten Handlungsschritt erst dann vorzunehmen, wenn der Geist den Körper wahrgenommen hat .
Reflexion- als Wahrnehmen dessen, was ist.
wie heilsam diese Reflexionspause sein kann merke ich immer in Einzelsettings, aber auch in der Arbeit mit
Teams und Organisationen.
14.4.2021
Gestern hatte ich eine Klientin in einer Online Beratung zum ersten mal.
Ein Freund von ihr, der selbst in einer Krise zu mir gekommen war, hatte sie an mich weiterempfohlen.
Sie wollte sich dem Thema Berufung und “was ist meine Aufgabe im Leben” widmen. Wir sprechen über das Wesentliche , das was trägt und das, was wirklich wichtig ist. Sie sagt, sie habe schon lange das Gefühl nicht mit dem in Kontakt zu sein, was eigentlich ihr Ruf sei,
Ich versuche durch Fragen und eine kleine virtuelle Aufstellung mit ihr näher an den Kern dessen, was wirklich wichtig ist, zu kommen. Sie erkennt innerhalb einer halben Stunde , dass es ihr um den inneren Kontakt zu Menschen gehe.
Seit ein paar jahren arbeitet sie in der Werbebranche, fühlt sich selbst in einem Hamsterrad und obwohl ihr der Job eigentlich Spaß macht, hat sie nicht das Gefühl nah an dem zu sein, was sie eigentlich machen will.
ich lasse sie fokussieren und visualisieren, was für sie wirklich zählt,
dabei kommt ein sehr schönes Dreieck hervor-Kreativiät, Kontakt zu Menschen, Freiheit.
Sie sagt, sie fühle sich geerdet und zentriert und möchte mit mir an den nächsten Schritten arbeiten.
ich bedanke mich bei ihr!
15.3.2021
ich bekomme einen Anruf von einer 84 jährigen Frau Sie will mit mir das Sterben vorbereiten, ob ich für so etwas qualifiziert sei?
Eine Freundin von ihr habe mich empfohlen.
Ich schlucke, warte einen Moment und frage sie: Was denn in der ersten Stunde bei mir passieren müsse, damit sie das Gefühl hat, ich sei qualifiziert?
Sie antwortet: “dass Sie mir zuhören, kluge Fragen stellen und mich anregen über meinen Tellerrand hinauszuschauen,
vor allem aber dass sie nicht bewerten, was ich Ihnen erzähle, auch wenn es vielleicht Dinge sind , die mit Scham und negativen Assoziationen von meiner Seite aus behaftet sind-”
Das kann ich ihr auf jeden Fall zusichern, und ich freue mich auf einen neuen, spannenden Prozess.
6.2.2021
gestern gab es mein erstes online Achtsamkeitstraining mit 10 menschen.
4 Stunden intensive Begegnungen, Meditationen, Körper- und Geisterfahrungen. Eine der Teilnehmerinnen schrieb mir heute: “Dieser Nachmittag hat mich tief berührt. ich fühle mich verändert und inspiriert diesen Weg weiterzugehen.”
Es ist erstaunlich, dass das Medium einer Videobegegnung soviel Verstehen, Mitgefühl und persönliches Begegnen zulässt. Ich werde diese Veranstaltungen auch für Organisationen und kleine Unternehmen anbieten. Sie können das Gesicht der Welt verändern.
24.1.2021
man muss den dingen die eigene, stille ungestörte entwicklung lassen,
die tief von innen kommt und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann,
alles ist austragen und dann gebären.
rainer maria rilke
14.1.2021
heute habe ich ein sehr intensives Coaching mit einer Klientin. es geht um die Sorge um die Welt, die sie umtreibt,
werden meine Kinder und Enkel sich noch zurechtfinden in dieser Welt, in der alles so bedroht und vieles vor Ausrottung bedroht ist?
Ich höre zu und frage nach, fühle den Schmerz und die Sorge,
biete ihr eine Meditation an und teile dieses Gedicht mit ihr:
Rezept
Jage die Ängste fort
Und die Angst vor den Ängsten.
Für die paar Jahre
Wird wohl alles noch reichen.
Das Brot im Kasten
Und der Anzug im Schrank.
Sage nicht mein.
Es ist dir alles geliehen.
Lebe auf Zeit und sieh,
Wie wenig du brauchst.
Richte dich ein.
Und halte den Koffer bereit.
Es ist wahr, was sie sagen:
Was kommen muß, kommt.
Geh dem Leid nicht entgegen.
Und ist es da,
Sieh ihm still ins Gesicht.
Es ist vergänglich wie Glück.
Erwarte nichts.
Und hüte besorgt dein Geheimnis.
Auch der Bruder verrät,
Geht es um dich oder ihn.
Den eignen Schatten nimm
Zum Weggefährten.
Feg deine Stube wohl.
Und tausche den Gruß mit dem Nachbarn.
Flicke heiter den Zaun
Und auch die Glocke am Tor.
Die Wunde in dir halte wach
Unter dem Dach im Einstweilen.
Zerreiß deine Pläne. Sei klug
Und halte dich an Wunder.
Sie sind lang schon verzeichnet
Im grossen Plan.
Jage die Ängste fort
Und die Angst vor den Ängsten.
Mascha Kaleko
5.1.2021
wie hat das jahr für dich begonnen?
hast du das alte jahr gut verabschiedet?
Noch befinden wir uns zwischen den Jahren..wir sind in den letzten zwei tagen dieser besonderen Zeit,
die “Rauhnächte “ beginnen am 25.12. und enden am 6.1.
diese Nächte sind auch bekannt als Zwischennächte oder Losnächte oder Zwölfnächte.
Sie entstanden durch die Differenz zwischen Mondjahr und Sonnenjahr.
Das Mondjahr ist um 11 Tage und 12 Nächte kürzer als das Sonnenjahr.
Daher kommt auch die Redewendung “zwischen den Jahren”, da diese Tage keinem Monat zugeordnet waren und zwischen Dezember und Januar standen.
Es gibt eine Menge Mythen und unterschiedliche Bräuche , die sich um diese Nächte ranken, Geister und Dämonen sind Bestandteil dieser Mythen.
das Entscheidende finde ich, dass es sich anbietet, in dieser Zeit innezuhalten, in sich zu gehen, zu reflektieren, loszulassen und aufzuatmen,
in fast keiner Zeit wie dieser sind viele Menschen besonders dünnhäutig und suchen Orientierung ,
in fast keiner Zeit im Jahr bekomme ich soviele Neuanfragen
für Beratungen, Paarberatungen,Coachings, Begleitungen jedweder Art.
Beraten beim gehen , walk and talk ist eine immer häufiger nachgefragte Beratungsform.
Es ist eine gute Möglichkeit über die Wege, die beim gehen entstehen, nachzudenken:
Halte kurz inne
Dreh dich nicht um
Und schau auch nicht voraus
Zähle die Sekunden
Nicht die Stunden
Atme ein und aus
Nach einem Gedicht von Liselore Gerritsen
18.12.2020
Heute auf einem walk and talk mit einer Kollegin. Wir sprechen über die Unverfügbarkeit der Zeit,
und die Anstrengung, die der Wunsch nach Planbarkeit auslösen..ein kleines Kind läuft auf eine Ente zu, die am Rand
des Stadtwaldweihers ganz unbekümmert vor sich hertappelt..sie erhebt ihre Flügel und macht einen Sturzflug Richtung Wasser.
das Kind freut sich und hüpft, mehrere male ganz hoch, dann ruft es Richtung Ente:
“du kannst fliegen so hoch du willst, und ich hüpfe so hoch wie ich will.
manchmal bis zum Himmel…”
4.12.2020
In meiner Praxis gibt es viele wunderbare Momente,
manchmal macht es einfach “klick”..
gestern mit einer jungen Frau , die eigentlich mit dem Medizinstudium beginnen wollte, sich aber jetzt
nach einem Intensivcoaching entschieden
hat, ein Pflegepraktikum im Krankenhaus vorzuschieben,
um bei Corona helfen zu können.
Sie rief mich heute morgen an, um mir zu sagen, wie glücklich sie
mit dieser Entscheidung ist.
das ist für mich ein Geschenk!
8.11. die blätter fallen, fallen wie von weit
als welkten in den himmeln ferne gärten
sie fallen mit verneinender gebärde.
und in den nachten fällt die schwere erde
aus allen sternen in die einsamkeit.
wir alle fallen, diese hand da fällt.
und sieh dir die andere an: es ist in allen.
und doch ist einer, welcher dieses fallen
unendlich sanft in seinen händen hält.
(Rainer Maria Rilke)
14.10.2021
wir denken oft, wir müssten uns anstrengen und merken, dass es nicht hilft, wenn Veränderungen anstehen,
was hilft?
was macht offen für neues?
was beruhigt unseren geist und lässt uns gleichmäßig atmen??
letztendlich kann jede*r diese frage nur für sich selbst beantworten..
ich gebe gern Impuls,Unterstützung, Orientierung.
22.9.2021
In Zeiten von Unsicherheit und Ungewissheit hilft Struktur, Ausrichtung und Bewegung.
Im Kontakt mit Klient*innen erfahre ich, dass es dann immer wieder zu Veränderungsimpulsen kommt.
Manchmal auch nur zum Wahrnehmen von dem was ist, was sein darf und was sich ändern darf.
Ich biete Meditationen an, um die Ausrichtung zu erfahren.,
walks und talks sind immer noch beliebt.
5.8.2020
manchmal wissen wir einfach nicht, was uns wichtig ist.
ich habe das heute in einer Beratung mit einer Frau erlebt, die selbst als Beraterin arbeitet . ihr ist die Luft ausgegangen .sie sieht keine Perspektive für sich, sie mag nicht mehr zuhören, mag nicht mehr die Leidensgeschichten anderer anhören.
ich habe mit ihr an dem wertogramm , einem Modell aus act (Akzeptanz und commitment therapy) gearbeitet. das führte sie zu der Erkenntnis, dass sie ihre Familie sehr vernachlässigt hat,
obwohl diese bei den werten, bei dem was ihr wichtig ist, ganz oben auftaucht. sie wusste sehr schnell, was ihr wirklich wichtig ist!
es gab ein paar tränen und am Schluss mehr Luft zum atmen.
28.7.2020
“ich möchte gern wissen, wie ich weitergehen kann.
ich habe keine Perspektive, ich weiß nicht wie ich mich ausrichten soll,
ich weiß nicht was in meinem leben wirklich wichtig ist, hilft meditieren?”
fragt mich heute morgen , am ersten tag nach drei wochen urlaub, eine Klientin.
sie kommt zum ersten mal, ich bin ihr von einem befreundeten paar empfohlen worden.
wir sprechen über die innere haltung, über das herz und die stetige Veränderung, die in jedem Augenblick teil unseres seins ist..sie erzählt mir von ihren inneren verstrickungen.
ja, meditieren kann helfen,
es kommt auf die Haltung an, auf die innere Bereitschaft, auf das bewusstmachen all der dinge, die die ganze Zeit unbewusst geschehen..auf das entscheiden für das, was mir wichtig ist.
25.6.2020
manchmal hilft es sich zu fragen, woher der Nebel kommt und wohin er geht, welche Rahmung er hat und wie er beschaffen ist.
Gestern morgen in einer Beratung mit einem Paar: beide sprechen vom herzen und sagen, dass sie sich zugestehen, weit voneinander entfernt zu sein. beide zeigen sich ihren Schmerz, vorsichtig und verhalten,
ich spüre dass Liebe da ist, ich spüre aber auch die Verzweiflung,
ich frage die beiden, was sie in anderen Krisen hat beieinander stehen lassen, worum es eigentlich geht..
eine fragt: wie geht es weiter?
die andere sagt: vielleicht erstmal damit sein.
und ab und zu auch mal vom schmerz weggehen,
schauen was noch alles da ist…und in der Verbindung bleiben, in Verbindung mit dem eigenen herzen, aber auch mit der anderen..
14.6.2020
am letzten Freitag in der Praxis: ein Erstgespräch; Führungscoaching mit einem manager.
es quält ihn nicht wirksam, nicht tatkräftig an Veränderungen mitwirken zu können,
wir reden über die vielen möglichkeitenräume, die sich uns verschließen, wenn wir in Aktionismus der Resignation verfallen.
Leben kann als Übungsweg gesehen werden – in Wachheit und Achtsamkeit allem gegenüber, was mir begegnet. Das meint, sich ganz einzulassen auf die Situationen, in denen ich stehe und auf das, was von mir in diesem Moment gefordert ist. Der Moment also zeigt die Richtung, und ich schlage sie ein.
Dem Moment seine Chance zu lassen und sie zu ergreifen verringert das Risiko, immer wieder aufs Neue unbedacht mit Überraschungen konfrontiert zu werden, die sich schmerzhaft gegen ein verplantes Leben aufbäumen.
So werde ich auch der grundsätzlichen Unberechenbarkeit (Kontingenz) des Seins gerecht. Ob diese Haltung jeweils in ein sogenanntes Tun, eine Aktion oder ein sogenanntes Nichttun oder auch Lassen führt, scheint dann unerheblich. Ohne Vertrauen und eine gewisse innere Gelassenheit, die es auch immer wieder gilt, neu zu lernen, ist diese Herausforderung nicht zu bewältigen.
4.6.2020
sand geriffelt wie gemalt
gras angeschmiegt gen westen sich biegend
himmel bewegt, puderweich, sonst nichts.
sand grasbüschel himmel
ich möchte verweilen
nirgendwohin müssen
nichts muss alles darf
sein
einfacher zustand
sand gras himmel
drei boten aus dieser welt
der das der
männlich neutral männlich
was kann ich von ihnen lernen?
was sagen sie mir?
der sand diese in 1000 fach geriebenen steinchen
lös dich, mach dich frei, sei durchlässig, vertraue
das gras, gebogen und geborgen,
halt gebend und sich haltend
du bist gehalten, du bist.
der himmel, raum, weite, horizont
ein großes versprechen
du bist frei, es gibt keine grenzen
du darfst du darfst du kannst
sein.
j.s.
18.5.2020
zum hören gibt es eine geführte Meditation oder Achtsamkeitsübung,
“Sich dem leben im Körper öffnen”
Scrolle dafür auf dieser Seite ganz nach unten, dann kannst du dir eine Yogamatte oder ein Sitzkissen oder einen Stuhl nehmen und dir ganz einfach 10 Minuten Zeit und Ruhe nehmen.
Du kannst die Meditation auch täglich anhören und sie Freund*innen oder Bekannten empfehlen.
15.5.2020
Heute morgen in einem Führungscoaching mit einer 48 jährigen Managerin, die seit 8 Wochen gemeinsam mit Ihrem Mann nach neuen Lösungen für den Spagat zwischen eigenen Bedürfnissen, den Erfordernissen des Jobs und den Bedürfnissen der Kinder(8 und 12) hin- und herlawiert,gab es einen wunderbaren Moment,
Die Klientin sagte: ich fühle mich in dieser Krise beschenkt. Ich schaue seit unserem Coaching mehr auf das Wesentliche, und vor allem trete ich stärker für das ein, was mir wichtig ist.
Mein Mann und ich sind viel stärker zusammengewachsen,
wir nehmen diese Aufgabe wirklich gemeinsam wahr, und ich achte mehr auf das, was ich brauche.
9.5.2020
walk and talk-
ein - nicht ganz neues -Angebot.
Supervision, Coaching und Beratung im langsamen oder auch schnellen gehen. Sie bestimmen den Rhythmus und die Themen, ich begleite Sie dabei.
Es funktioniert!
ich habe letzte Woche vier solcher Walks and talks durchgeführt.mit einer Klientin habe ich ein neues Ritual für Ihren stressigen Alltag (zwischen Homeoffice, Familie und Zeit für sich suchen) entwickelt,
mit einem Klienten, der zwischen Homeoffice und jetzt wieder ins Büro müssen, einen Mittelweg suchte, habe ich neue Ressourcen entdeckt.
und es gab auch eine Meditation des langsamen Gehens und der Verbindung zur inneren Mitte.
7.5.2020
siehe unten: heute gibt es ein Video, zur Beruhigung des Geistes und der Sinne, “Ebbe” komponiert von Jacob Strecker . An der Klarinette: Jacob Strecker, am Klavier: Joshua Milo
25.4.2020 mein corona blog
viele menschen fragen mich, wie ich es in diesen zeiten schaffe, die hoffnung zu behalten, nicht zu verzagen, sogar anderen noch beizustehen…
eine klientin fragte mich gestern, ob ich nicht einen blog zur aktuellen zeit und der “full catastrophe living” schreiben wolle.
ich entscheide mich heute mit meiner perspektive
den blick auf die mir zur verfügung stehenden spirituellen traditionen, zu werfen..
es gibt mindestens 9 ideen, anregungen:
den tag zu strukturieren und immer wieder innezuhalten ist hilfreich, zäsuren zu setzen, die “heilsame unterbrechung” zu suchen
rituale sind in dieser zeit wichtiger und hilfreicher denn je: regelmässige mahlzeiten mit meiner familie, meditation und yoga am morgen,mehrmals die woche laufen
leben in diesem moment, egal ob es das aufwachen am morgen, das zubereiten des frühstücks, das innehalten vor den mahlzeiten, das lesen eines buches ist: now is now…
in verbindung bleiben. alte eltern und patentanten anrufen, an menschen die mir lieb und wichtig sind, denken, kerzen aufstellen, gebete und gute gedanken schicken
gute gedanken mitteilen, ob nun über die neuen medien, oder mal wieder einen brief schreiben, oder oder oder…
die dämonen konfrontieren, nicht vor ihnen weglaufen, wenn sie auftauchen, sich ihnen stellen und dann immer wieder zum atem zurückkehren.
mir selbst und meinen mitmenschen mit liebe und humor begegnen
die natur als ressource und wunder zu begreifen und zu nutzen…immer wieder neu.
die welt als ganze zu umarmen, immer wieder neu. gestern mit den Fridas for future im live stream, ..heute vielleicht mit denen die meine Unterstützung am meisten brauchen:
leave no-one behind!!
wenn jemand gedanken, ergänzugen oder anmerkungen dazu hat, schreibt mir gern eine email! ich freue mich—-danke! Julia Strecker
Baltrum 1.6.2020
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